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Nach dem 2. Weltkrieg wird Deutschland mehrfach geteilt:
1. das Territorium Deutschlands in Besatzungsmächte
2. die Hauptstadt Berlin in Sektoren
jeweils besetzt und befehligt durch die Alliierten USA, Russland, England, Frankreich.
Im Finale der Eroberungen noch während der Kriegszeiten wird bereits um die 'besten Stücke' gerungen - kurz darauf um die besten größten Persönlichkeiten aus Wissenschaft & Forschung - aber auch Politik. Es folgen Deportationen ganzer Maschinenfabriken.
Bereits auf der Potsdamer Konferenz im Cecilienhof kommt es zu erheblichen Interessens- und Meinungsverschiedenheiten unter den Alliierten. Die Westalliierten erkennen dabei die Machtansprüche Stalins. Einen westlichen Zusammenhalt gibt es jedoch noch nicht. Zu groß sind die eigenen Interessen!

Als sich die Fronten innerhalb der Alliierten verhärten, werden zunächst die 2 separaten Deutschlands beschlossen - kurz danach die politischen Bündnispakte geschlossen:
Das Westbündnis Nato 4. April 1949.
Dem Beitritt der BRD in die NATO am 6. Mai 1955 folgt prompt die Errichtung des Warschauer Paktes als Gegenpol Russlands und der nun einverleibten Staaten vom 11. bis 14. Mai 1955. Hier tritt auch die DDR dem WarschauerPakt bei.

Die Symbole der Paktstaaten

Westbündnis
NATO
Ostbündnis
Warschauer Pakt

Schwere Zeiten für das neue Ostdeutschland
Noch ist die Grenze durchlässig, Familien und Freunde bewegen sich frei von Ost nach West, wenn auch teilweise unter Schikanen der östlichen Grenzsoldaten. Der Westen erblüht, während der Osten schon 1953 an seine Grenzen stößt.
Die erste Revolte
Am 17. Juni 1953
räuspert sich die Ostbevölkerung erstmalig über die schlechten wirtschaftlichen Zustände. Während der 'goldene Westen' im Wirtschaftswunder vor Lichterglanz erblüht und die ersten Auslandsreisen mit dem eigenen PKW unternommen werden (1953 fahren in der BRD bereits fast 1,2 Millionen PKWs und fast doppelt so viele Krafträder), werden im Osten gar die Nahrungsmittel knapp.
Der Aufstand im Osten wird jedoch gewaltsam unter Einsatz russischer Panzer niedergeknüppelt.

Unter heutiger Sich sieht man hier den ersten gravierenden Fehler der vormundenden Politik der DDR-Führung, denn diese Gewalttaten lassen auf ihre Folgen nicht warten:
Aus Angst vor weiterer Unterdrückung setzt nun erst recht ein Sturm der Abwanderung in den Westen ein. Insbesondere Intellektuelle, Ärzte, Wissenschaftler drohen bereits hier einen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Kollaps des neuen Staates an.
Trotz der öffentlichen Ansprache Ulbrichts "Niemand will eine Mauer bauen" beginnt die DDR in der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 mit ca. 15.000 Mannen, die Mauer zu errichten - zunächst mit einem Stacheldrahtzaun, der dann aber schnell durch Ziegelmauern, Betonmauern und Verhaue ausgebaut wird.

Der Westen schaut tatenlos zu und manifestiert damit seine eigenen vorrangigen Interessen nach dem Motto: Abgrenzung gegen den Osten "ja" - Erblühen Deutschlands zu einer neuen Großmacht "nein". Selbst Kennedy interpretiert damals: „Keine sehr schöne Lösung, aber tausendmal besser als Krieg.“

2 Jahre später nimmt er allerdings erstmalig das ganze Ausmaß des Schreckens persönlich wahr und sendet am 26. Juni 1963 seine berüchtigten Worte vom Podest: "Ich bin ein Berliner".

Historische Briefmarken

20 Jahre Ostbündnis 25 Jahre Westbündnis


Geschichten und Geschichte

Die Westberliner bilden zu Weihnachten eine Lichterkette und in Westdeutschland verkaufen Kinder an den Schulen Kerzen mit der Aufschrift "Ich leuchte für Dich". Die Solidarität ist immens und dauert Jahrzehnte an! Dies wird auch durch die weit über 20 Millionen "Carepakete" jährlich von Westen nach Osten unterstrichen, die zunächst der DDR-Führung ein Dorn im Auge sind. Doch bald erkennt der Osten den materiellen Gewinn und plant die verwandtschaftlichen Kaffeelieferungen sogar in den eigenen Wirtschaftsplan mit ein.
Umgekehrt liefern die Ostdeutschen anfangs an die 8 Millionen Päckchen mit selbstgemachtem Kuchen (besonders Christstollen) und natürlich den wunderbaren kunsthandwerklichen Produkten aus dem Erzgebirge.

Die Grenzbefestigungen werden immer weiter verstärkt und die Fluchtversuche immer abenteuerlicher: Nächtliche Ballonfahrten über den Zaun, Surfen über die Ostsee bis nach Dänemark, mit einem Panzer direkt durch die Mauer... alles Mögliche wird erfunden und auf sich genommen, um dem Regime zu entkommen. Hundertschaften probieren es auch durch Tunnelbauten - architektonische Glanzleistungen - wobei es hier auch viele Tote (durch Verrat von Bekannten) gibt.
Insgesamt sind fast 800 Tote zu beklagen - teils in unfassbarer Menschenunwürde. So lässt die Volkspolizei am 11. Mai 1975 vor ihren eigenen Augen ein 5-jähriges Kind ertrinken, dem beim Spielen der Ball in die 'östliche' Spree gefallen ist. Damit zieht sich die DDR-Führung ein weiteres Mal internationales Entrüsten und Zorn über den Auswuchs der Perversion auf sich.

Panik vor dem Ausbluten
Hundertschaften von Grenzsoldaten mit 3.000 scharfen Hunden schnüffeln zwischen den über 300 Wachtürmen an der innerdeutschen Grenze herum. Was sie nicht aufspüren, erledigten die über 50.000 Selbstschussanlagen.
Von dieser rohen Gewalt wissen die meisten DDR-Bürger gar nichts, denn sie haben nur Zugang von der Ostseite, die als 'Friedensmauer' getüncht ist. Die Panzerverhaue, Gräben und alles andere Mordwerkzeug hinter der weißen Mauer können sie nicht sehen und bestreiten deren Existenz sogar vor ihren eigenen Verwandten im Westen, denen sich ein ganz anderer Ein- und Aufblick auf das Mauerwerk bietet!
Erst nach dem Mauerfall bekommen die meisten Ostbürger überhaupt einen ersten Eindruck vom wahren Ausmaß der Grenze und sind darüber ebenso entsetzt wie über die unfassbaren Aktenmengen, die der Geheimdienst all die Jahre über sie angelegt hat. Derlei 'Aufzeichnungen' wurden übrigens gleichermaßen für Ost- und Westdeutsche angefertigt. Erst nach der Wiedervereinigung können Bürger Einsicht in die entsetzlichen Spitzeleien in einer zentralen Stelle in Berlin nehmen. Dabei kommt es zu tragischen Erkenntnissen, denn hier entpuppten sich beste Freunde - ja sogar Verwandte als Spitzel - ein Alptraum für die Betroffenen.
Trotz versuchter Vernichtung dieses Materials kurz vor Toresschluss umfassen die Akten der StaSi heute noch über 100 km - Rücken neben Rücken wohl bemerkt!

Die zweite Revolte
Nach dem niedergeknüppelten Aufstand am 17. Juni 1953 folgt eine Zeit der Flucht in den Westen einerseits - eine Anpassung an das Ostsystem andererseits, bis sich die wirtschaftliche - aber insbesondere politisch soziale Lage derartig verschlimmert, dass sich die Bevölkerung 1989 erneut erhebt. Ziel ist imgrunde nur Menschlichkeit. Man will gehört werden, man will frei in die Welt reisen, man möchte für sein Geld etwas bekommen!
Doch dieses Gefühl ist den Machthabern völlig fremd und so versinken sie wiederum in der eigenen Unfähigkeit, einen Staat zu lenken. Vielmehr fürchten sie erneut den Machtverlust samt aller Privilegien, doch diesmal steht der große Bruder UDSSR ihnen nicht zur Seite und so ertrinken sie in ihrer eigenen Diktatur:
Innerhalb eines Jahres - von der ersten Friedenssitzung an - vollzieht sich die komplette Auflösung eines Staates - eines Regimes - einer Weltanschauung - eines Kontinentes - und der ganzen Weltenordnung. Die Wende im Kurzabriss:

4. 9. 1989 Friedensdemo Leipzig
2. 10. 1989 erstmalig der Slogan "Wir sind das Volk" mit 20.000 Demonstranten
9. 10. 1989 bereits 70.000 Demonstranten
16. 10. 1989 120.000 Demonstranten
23. 10. 300.000 Demonstranten
4. 11. Berlin mit einer Million Demonstranten
9.11. Mauerfall
3.10. 1990 Wiedervereinigung

Die Revolution der Bürger der DDR ist in ihrer Entschlossenheit und Konsequenz einerseits - ihrer absoluten Besonnenheit und friedliebenden Ausführung andererseits einmalig und hat sich Bewunderung und den Glückwünsche der ganze Welt zugezogen. Viele unterdrückte Nationen sehen die deutsche Wiedervereinigung als Vorbild an und viele Diktaturen schöpfen unendlichen Mut aus der deutschen Friedensrevolte.

Dennoch bleibt auch viel Kritik an der BRD.
Grundsätzlich hätte man aus beiden Erfahrungen im Westen und Osten ein gemeinsames Fazit ziehen sollen, denn beide Systeme hatte ihre Highlights - aber auch ihre Schwächen. Diese Ideen endeten mit dem Mauerfall. Auch einige Betriebe der DDR hätten gerettet werden können, wenn sie nicht verschleudert worden wären. Die Hyänen kamen dabei allerdings nicht nur aus dem Westen, sondern auch aus dem Osten! Hier muss man einräumen: Niemand in der Welt hatte mit dieser Wende gerechnet. Auf diese Form der kompletten Staatsauflösung hatte niemand gerechnet - nicht im Osten, nicht im Westen. Dafür gab es also schlicht keinen Plan - weder im Deutschen Bundestag noch bei den Alliierten, noch im zerfallenden Großreich Sowjetunion!

Erblühen des Ostens
Andererseits waren die Betriebe des Ostens nirgends mehr zeitgemäß und darüber hinaus waren auch schon seit längerem die Absatzmärkte weggebrochen: Der Osten war rundum geschwächt und im Westen machten sich schon seit langer Zeit Billigprodukte aus Fernost breit. Die 'Vollbeschäftigung' der DDR-Bürger war also bereits seit Jahren künstlich und mit Milliardenaufwand konstruiert. Die Schulden, die die BRD nach der Wiedervereinigung zu leisten hatte waren unermesslich. Ebenso viele Investitionen waren dringend an der gesamten Infrastruktur nötig. Heute sind im Osten die herrlichsten Urlaubsgebiete entstanden wie auf Rügen, die Kaiserbäder in Usedom, das Ferienparadies Darß-Fischland-Zingst ... Dresden, Erfurt, Wismar ... es wimmelt nur so von herrlichsten Kulturstätten in ganz Ostdeutschland.
Dass viele Kulturschätze aber überhaupt noch standen, ist - so makaber das klingt - der Armut der DDR-Zeiten zu verdanken, in denen man sich anderen Dingen widmete. Überdies gab es auch in der DDR viele Bewegungen, historische Bauten zu erhalten!

Chancen oder neuer Kalter Krieg?
Die wohl größte Chance einer langfristigen Annäherung West-Ost wurde vertan, als die Ostgebiete nicht nur mit Westdeutschland wiedervereinigt wurden, sondern Ostdeutschland auch der NATO einverleibt wurde. Ohnehin waren die Baltischen Staaten abgekoppelt von der Sowjetunion. Das neue Russland musste sich als bedrängt fühlen. Das hätte absolut vermieden werden können, wenn man sich seriös mit dem neuen Staatschef Putin und seinen Sorgen, Anliegen und Plänen auseinandergesetzt hätte!
Er sprach vor dem Deutschen Bundestag, man hegte Pläne einer wirtschaftlichen Öffnung und Zusammenarbeit, doch alles zerfiel im Nichts der Bewegungslosigkeit fast ganz Europas gegenüber dem Verbündeten USA. Dabei hätten die alten Beziehungen der DDR zum großen Bruder und die Beziehungen der BRD zu den USA sehr wohl eine grandiose neue politische Welt erschaffen können.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser Faden schnellsten wieder aufgenommen wird!